Tipps zum Kauf einer Wärmepumpe – So treffen Sie die richtige Entscheidung
- Suntherm AG
- 6. Aug.
- 4 Min. Lesezeit

Der Kauf einer Wärmepumpe ist ein wichtiger Schritt, sowohl für die Energieeffizienz Ihres Hauses als auch für Ihren Wohnkomfort. Damit Sie die beste Wahl treffen, lohnt es sich, nicht nur auf den Preis zu achten, sondern auch auf Technik, Planung, Effizienz und Fördermöglichkeiten. In diesem Ratgeber erfahren Sie, was Sie vor dem Kauf wissen sollten, welche Fallstricke es zu vermeiden gilt und wie Sie Ihre Investition langfristig sichern.
Inhaltsverzeichnis
Wärmepumpen Schweiz
Wärmepumpen sind in der Schweiz längst eine der gefragtesten Heiztechnologien. Sie nutzen kostenlose Umweltenergie aus Luft, Erdreich oder Grundwasser und sorgen so für klimafreundliche Wärme im Haus, ganz ohne fossile Brennstoffe.
Doch nicht jede Wärmepumpe passt zu jedem Gebäude. Die Auswahl an Geräten, Herstellern und Systemvarianten ist gross, und jede Immobilie bringt ihre eigenen Anforderungen mit. Wer beim Kauf die richtigen Fragen stellt und auf eine durchdachte Planung setzt, spart langfristig nicht nur Energie, sondern auch Kosten und vermeidet spätere Enttäuschungen.
Wie funktioniert eine Wärmepumpe?
Je nach System entzieht eine Wärmepumpe der Aussenluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser Wärmeenergie und macht sie für Ihr Heizsystem nutzbar. Das Herzstück bildet ein geschlossener Kältemittelkreislauf:
Verdampfung: Das Kältemittel nimmt Wärme aus der Umwelt auf und verdampft schon bei niedrigen Temperaturen.
Verdichtung: Ein Kompressor erhöht den Druck und damit die Temperatur des Kältemittels.
Kondensation: Die Wärme wird über einen Wärmetauscher an das Heizsystem abgegeben.
Entspannung: Das Kältemittel kühlt wieder ab, der Kreislauf beginnt von vorne.
Das Prinzip ähnelt einem Kühlschrank, nur umgekehrt: Statt Wärme aus dem Innenraum nach aussen zu leiten, holt die Wärmepumpe Wärme von aussen ins Haus. Selbst bei Minusgraden kann sie effizient arbeiten, da auch kalte Luft noch Energie enthält.
Die passende Wärmepumpenart auswählen
Luft-Wasser-Wärmepumpe
Nutzen Aussenluft als Wärmequelle, sind flexibel einsetzbar und benötigen keine Erdarbeiten. Sie sind ideal für gut gedämmte Neubauten oder sanierte Bestandsgebäude. Nachteil: Die Effizienz sinkt bei sehr tiefen Aussentemperaturen.
Sole-Wasser-Wärmepumpe (Erdsonden)
Entziehen dem Erdreich über vertikale Bohrungen oder Flächenkollektoren Wärme. Die Bodentemperatur ist über das Jahr relativ konstant, was hohe Effizienzwerte ermöglicht. Allerdings sind die Bohrungen genehmigungspflichtig und verursachen höhere Anfangskosten.
Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Verwenden Grundwasser als Energiequelle und sind sehr effizient durch die ganzjährig stabile Wassertemperatur. Voraussetzung ist eine ausreichende Wasserqualität und eine behördliche Genehmigung.
Tipp: Lassen Sie vor der Entscheidung eine Heizlastberechnung durchführen. Nur so kann der Fachbetrieb die optimale Dimensionierung und die passende Wärmepumpenart ermitteln.
Tipps für die Anschaffung deiner Wärmepumpe
1 - Effizienz und Systemauslegung beachten
Die Effizienz entscheidet, wie wirtschaftlich Ihre Wärmepumpe arbeitet. Zwei Kennzahlen sind dabei wichtig:
Jahresarbeitszahl (JAZ): Misst das Verhältnis von erzeugter Wärme zu eingesetztem Strom über ein Jahr. Werte über 3,5 sind sehr gut.
Coefficient of Performance (COP): Gibt die Effizienz unter festgelegten Testbedingungen an.
Ein wichtiger Einflussfaktor ist die Vorlauftemperatur des Heizsystems. Flächenheizungen wie Fussboden- oder Wandheizungen arbeiten optimal bei niedrigen Temperaturen (30–35 °C) und steigern so die Effizienz. In Altbauten mit Heizkörpern kann eine Anpassung nötig sein.
2 - Förderungen frühzeitig prüfen
Die Schweiz bietet kantonal unterschiedliche Förderprogramme für Wärmepumpen. Diese können mehrere tausend Franken betragen und die Investitionskosten spürbar senken.
Wichtig ist, die Anträge vor Projektbeginn zu stellen. Viele Programme setzen Mindestanforderungen an Effizienz (z. B. bestimmte JAZ-Werte) oder fordern Zertifikate wie das EHPA-Gütesiegel. Ein erfahrener Installateur kennt die regionalen Vorgaben und kann bei der Antragstellung unterstützen.
3 - Schall- und Platzverhältnisse berücksichtigen
Besonders bei Luft-Wasser-Wärmepumpen ist der Geräuschpegel zu beachten. Moderne Geräte sind leise, aber nicht geräuschlos. Planen Sie den Aufstellort so, dass Nachbarn nicht gestört werden, vor allem bei nächtlichem Betrieb.
Im Haus sollte genügend Platz für die Inneneinheit, den Pufferspeicher und eventuelle Zusatztechnik vorhanden sein. Bei Sole- oder Wasser-Wasser-Systemen sind zudem Flächen für Kollektoren oder Brunnenanlagen einzuplanen.
4 - Den richtigen Zeitpunkt für die Installation wählen
Der optimale Einbauzeitpunkt ist ausserhalb der Heizperiode. So können Umbauten ohne Komfortverlust erfolgen, und der Installateur hat mehr Flexibilität.
Da Fachbetriebe oft Monate im Voraus ausgebucht sind, empfiehlt es sich, schon im Frühjahr oder Sommer zu planen, auch um mögliche Förderfristen einzuhalten.
5 - Qualität und Zukunftsfähigkeit sichern
Setzen Sie auf bewährte Hersteller, hochwertige Komponenten und Geräte mit anerkannten Labels wie dem EHPA-Gütesiegel.
Prüfen Sie, ob die Wärmepumpe SG Ready ist, also mit zukünftigen Smart-Grid-Systemen kommunizieren kann. Das ist besonders interessant, wenn Sie eine Photovoltaikanlage betreiben oder später installieren möchten.
Auch das verwendete Kältemittel ist wichtig: Moderne Geräte setzen vermehrt auf umweltfreundlichere Optionen wie Propan (R290), das einen deutlich geringeren Treibhausgaseffekt hat.
6 - Zusatzfunktionen und Kombinationen nutzen
Wärmepumpen lassen sich oft mit anderen Systemen kombinieren, um die Effizienz zu steigern:
Photovoltaik: Eigener Solarstrom kann die Betriebskosten deutlich senken.
Solarthermie: Kann im Sommer die Warmwasserbereitung übernehmen.
Hybridlösungen: Kombination mit einem bestehenden Heizkessel für Spitzenlastzeiten.
7 - Wärmepumpenkosten realistisch einordnen
Auch wenn die Kosten hier nicht im Mittelpunkt stehen, sind sie ein wichtiger Entscheidungsfaktor. Sie hängen ab von:
Systemtyp
Heizleistung
Installationsaufwand
Standortbedingungen
Eine ausführliche Übersicht finden Sie im Artikel Was kostet eine Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus?. Dort sind auch Betriebskosten, Wartung und Fördermöglichkeiten im Detail beschrieben.
Wärmepume Checkliste
Worauf Sie vor dem Kauf einer Wärmepumpe achten sollten:
1. Heizlastberechnung durchführen lassen
2. Passenden Wärmepumpentyp wählen
3. Effizienzkennzahlen (JAZ, COP) prüfen
4. Förderprogramme vor Projektstart beantragen
5. Geräusch- und Platzverhältnisse berücksichtigen
6. Installation rechtzeitig planen7. Herstellerqualität und Zukunftsfähigkeit sicherstellen
Wärmepumpe kaufen: Das Wichtigste auf einen Blick
Der Kauf einer Wärmepumpe ist eine Investition in eine nachhaltige, unabhängige und kosteneffiziente Zukunft. Wer sich frühzeitig informiert, die passende Technik wählt und auf eine fachgerechte Planung setzt, profitiert über viele Jahre von einer zuverlässigen, energieeffizienten Heizlösung – und steigert gleichzeitig den Wert seiner Immobilie.
Kurz zusammengefasst:
Passende Wärmepumpenart wählen (Luft, Sole oder Wasser)
Effizienzkennzahlen (JAZ, COP) prüfen
Fördermöglichkeiten vor Projektstart sichern
Schall- und Platzverhältnisse berücksichtigen
Installation frühzeitig planen
Für Projekte mit mehreren Wohneinheiten empfehlen wir unseren Beitrag Wärmepumpe im Mehrfamilienhaus – Vorteile. Dort erfahren Sie, wie sich auch größere Gebäude effizient und klimafreundlich mit Umweltenergie beheizen lassen.
Über Suntherm AG
Die Suntherm AG ist Ihr Partner für nachhaltige Heizlösungen in der ganzen Schweiz. Ob Wärmepumpe, Solaranlage oder moderne Hybridheizung, wir planen, installieren und warten energieeffiziente Systeme, die perfekt auf Ihr Gebäude abgestimmt sind. Mit unserer langjährigen Erfahrung begleiten wir Sie von der ersten Beratung über die Fördermittelbeantragung bis zur erfolgreichen Inbetriebnahme. Unser Ziel: maximale Energieeffizienz, niedrige Betriebskosten und ein spürbarer Beitrag zum Klimaschutz.





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